
Im Aufwind: Super16
Sie wurde als Prototyp auf der diesjährigen NAB in Las Vegas vorgestellt: Vom Erscheinungsbild her extrem kompakt, mit ergonomisch abgerundetem »low profile« im 35er-Stil, folgt sie konzeptuell der Linie der modernen 35mm-Kameras von ARRI. Romain Geib liefert erste technische Details zur neuen Super16-Filmkamera Arriflex 416.
Wenn man in der Welt herumreist, merkt man, wie verschieden die Arbeitsmethoden und wie unterschiedlich die Kameraleute manchmal sein können.« Ein offenes Ohr für die Anwenderwünsche und der nötige Weitblick spielen eine Schlüsselrolle für das Münchner Unternehmen, dessen Erzeugnisse sich bisher stets langfristig auf einem weltweiten Markt behaupten konnten. Im Vorfeld der Entwicklungsphase für die neue Super16-Filmkamera Arriflex 416, so schildert uns Produkt-Manager Marc Shipman-Müller, habe man die Meinung von »Focus-Gruppen« eingeholt. Er selbst traf sich weltweit mit über hundert Kameraleuten, Assistenten und Servicetechnikern von Verleihhäusern und fragte konkret nach deren Wünschen, was ihnen an 16mm-Kameras wie der Arriflex 16 SR3 oder der Aaaton XTRprod oder der A-Minima gefallen würde oder was man noch verändern könnte. »Mittlerweile haben unsere Leute in der Entwicklungsabteilung auch viele Erfahrungen aus der Praxis extrem verinnerlicht, bis hin zum Verantwortlichen für die Software, der ganz genau weiß, was er berücksichtigen muss und welchem Druck die Assistenten am Filmset ausgesetzt sind.«
Aus dem gesammelten Feedback zu den Erwartungen an eine moderne Super16-Kamera hatten sich drei Parameter herauskristallisiert: die Anwender wünschten sich einerseits Verbesserungen am Sucher, denn jener der 16 SR3 war für seine Zeit sicher hervorragend, entsprach aber nicht mehr ganz dem neuesten technischen Stand. Als Nächstes wollte man die Kamera kleiner, leichter und ergonomischer haben und schließlich auch leiser, wie etwa die ARRICAM.
Ursprünglich hatte man geplant, als Nachfolgermodell der 16 SR3 Advanced eine 16 SR4 zu bauen. Hierbei sollten die Ergebnisse der Befragungen hinsichtlich Sucher, Gewicht, Ergonomie und Lautstärke einfließen. Doch das durchdachte, ausgereifte Designkonzept der 16-SR-Serie ließ sich auch bei genauerer Betrachtung durch die Entwicklungsmannschaft um Klemens Kehrer kaum noch optimieren und war eigentlich ausgereizt. Das fing schon damit an, dass die SR3 die neuen Objektive mit größerem Durchmesser (LDS Ultra Primes, Master Primes) wegen des tief sitzenden Sucheransatzes nur schlecht aufnehmen konnte. Die konsequente Umgestaltung des Suchersystems zeigte den Entwicklern schließlich die heutigen konstruktiv bedingten Grenzen des SR-Systems auf.
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